Aachen, Marienstift, gefunden in Kastellaun
Allgemein
Objekttyp:
Pilgerzeichen
Formtyp:
Gitterguß, dreikreisig von zwei Türmen flankiert, mit Mittelgiebel und vier Ösen (Aachen, Typus B, mittelgroße Form, Variante II nach Köster - mit Beweinung Christi im unteren Kreis)
Fundort:
Kastellaun
Wallfahrtsort:
Aachen
Schlagworte:
Beweinung Christi
Heiltumsweisung
Gießer:
Datierung:
1480
Technische Daten:
Höhe mit Kreuz 129 mm, (Dm. der Kreise u. 65 mm, m. 20 mm, o. 36 mm)
Überlieferungsart:
Glockenabguß
Zitierlink:
https://www.pilgerzeichen.de/item/0a3962e3-e7ed-4b9d-ae28-a65813d1217f
in die Zwischenablage kopieren
Beschreibung
Sammlung:
Kastellaun I
Darstellung:
Im unteren Kreis die Beweinung Christi: Das Antlitz des Heilands ist nach vorn gedreht und trägt einen an den Wangen ansetzenden zweizipfeligen Bart, die Rippen treten stark hervor, der rechte Arm liegt dicht am Körper, die Unterschenkel sind im spitzen Winkel zurückgesetzt, die Füße stehen auf der Umrandung. Maria - in Kopftuch und langem faltenreichen Gewandt, den Kopf nach links geneigt - hält mit den vor der Brust gekreuzten Händen die Linke des Gekreuzigten. Zu ihrer Linken kauert in der gleichen Tracht Maria Magdalena, deren ausgestreckte Linke ein Salbgefäß berührt. Alle Figuren tragen einen Scheibennimbus. Der oberer Kreis zeigt das - über den Stab hängende, in sieben gerade Falten abfallende - Marienkleid, das mit zwei doppelten Bändern am oberen Kreisrand befestigt ist. Zwei flankierende Kleriker stellen es zur Schau, indem sie es jeder an einem Ärmel und am unteren Saum halten. Vom unteren Saum des Rockes zum oberen Rand des leeren Mittelkreises führt eine kleine Gussbrücke in Kleeblattform. Die Türmchen sind durch waagerechte Balken in zwei Geschosse unterteilt. Die beiden Türmchen als auch der kleine Mittelgiebel tragen hohe gotische Kleeblattkreuze (Kreuz 12 mm hoch).
Anmerkung:
Auf dieser Glocke befindet sich außerdem ein Neusser Pilgerzeichen.
Bibliographie
Literatur:
Köster, Kurt, Meister Tilman von Hachenburg. Studien zum Werk eines mittelrheinischen Glockengießers des 15. Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung der als Glockenzier verwendeten Pilger- und Wallfahrtszeichen, 1957, S. 67, Jahrbuch der hessischen kirchengeschichtlichen Vereinigung 8
Rong, Peter, Mittelalterliche Aachener Pilgerzeichen aus der Zeit des 14. Bis 16. Jahrhunderts, 2000, Aachen, S. 144f mit Abb. 63