Einsiedeln, gefunden in Lübeck
Allgemein
Objekttyp:
Pilgerzeichen
Formtyp:
Gitterguß, querfünfeckig, oben mit Vorhangbogen giebelförmig abschließend, mit Kreuz und vier Ösen (Einsiedeln Typus A Variante 1 nach Köster)
Fundort:
Lübeck
Wallfahrtsort:
Einsiedeln
Schlagworte:
Engelweihe
Datierung:
1470
Material:
Blei
Technische Daten:
64 mal 74 mm
Überlieferungsart:
Original
Inschrift:
"dis·ist·vnser / frowen·cabell / [ zaich]en·von· [neisidelen] /die·wiett·got / selb·mit·[engell]"
Zitierlink:
https://www.pilgerzeichen.de/item/c0e7ad25-80de-4d8a-9ea1-e69dfad02a45
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Beschreibung
Sammlung:
Hansestadt Lübeck, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Inv. Nr. 3598.
Darstellung:
In rechteckiger, von einem Vorhangbogen giebelförmig abgeschlossener und von einem Kreuz bekrönter Umrahmung findet sich eine Darstellung der Engelweihe. Die linke Hälfte des Bildfeldes wird von der nur in Umrissen angedeuteten Gnadenkapelle eingenommen; der steile Giebel über den von oben und unten verdickten Rundsäulchen gebildeten Eingang ist mit Maßwerk (Vierpaß) ausgelegt und trägt auf der Spitze ein kleines Kreuz; das Dach ist durch Schindeln gedeckt. Durch die offene Längsseite erblickt man im Inneren der Kapelle die sitzende Muttergottes mit Krone und Nimbus, die den sitzenden nackten Jesusknaben auf den Knien hält - eine frei Nachbildung des Einsiedler Gnadenbildes. Die übrigen Gestalten stellen die Engelweihe dar. Unter dem Eingang der Kapelle steht ein kerzentragender Engel. Die vordere der beiden außerhalb der Kapelle stehenden Figuren stellt den Bischof Konrad von Konstanz dar, im bischöflichen Ornat, mit Krummstab in der Linken und Weihewedel in der Rechten, ihm folgt ein Engel mit Weihwasser und Rauchgefäß. Die von zwei glatten dünnen Linien begrenzte 2,5 mm breite Umrandung trägt eine Inschrift.
Zustand:
Ohne Kreuz mit den zwei rechten Ösen.
Bibliographie
Literatur:
Köster, Kurt, Meister Tilman von Hachenburg. Studien zum Werk eines mittelrheinischen Glockengießers des 15. Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung der als Glockenzier verwendeten Pilger- und Wallfahrtszeichen, 1957, S. 72f. und Tafel IV dort Abb. 22, Jahrbuch der hessischen kirchengeschichtlichen Vereinigung 8
Warncke, Johannes, Mittelalterliche Pilgerzeichen aus Lübeck und Lauenburg, 1930/31, S. 173 und S. 171 dort Abb. 9, Nordelbingen 8
Uldall, Frederik, Danmarks middelalderlige Kirkeklokker, 1906, Kopenhagen, S. 45 dort Abb. 48 1/1
Wittstock, Jürgen, Der Bremer Pilgerzeichen-Fund, 1998, Tübingen, S. 91ff. und S. 92 Abb. 5
Ringholz, Odilio P., Die Einsiedler Wallfahrtsandenken einst und jetzt, 1918/19, S. 179
WITTSTOCK, Jürgen, Kirchliche Kunst des Mittelalters und der Reformationzeit, 1981, Lübeck, S. 289/ Nr. 284 mit Abb