Goslar, Stiftskirche St. Simeon und Juda (Heiltumsweisung mit Ablaßkonkurs), gefunden in Amsterdam
Allgemein
Objekttyp:
Pilgerzeichen
Formtyp:
Gitterguß, hochrechteckig mit 9 Bildfeldern und gotischer Architektur an den Seiten und dem Giebel
Wallfahrtsort:
Goslar
Fundort:
Amsterdam
Schlagworte:
St. Matthäus
St. Petrus
St. Thaddäus
St. Judas
Datierung:
1500
Material:
Blei-Zinn
Technische Daten:
68 mal 41 mm
Überlieferungsart:
Original
Inschrift:
?ECCl. GOSLARIS? ( nach van Beuning a.a.O.)
Zitierlink:
https://www.pilgerzeichen.de/item/635ea8d0-02a3-442c-9b2c-cb97229dacc7
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Beschreibung
Sammlung:
Cothen, Sammlung van Beuningen Inv.nr. 0593
Darstellung:
Das mit reichen gotischen Architekturelementen (d.h. 11 krabbenverzierte Fialen auf dem Giebel, zwei große Fensternischen mit je zweigeteiltem Fenster und rundem Maßwerk an den Seiten, sowie zwei konkave durchbrochene Zierbögen an den Seiten im unteren Bereich) versehene Pilgerzeichen ist in neun Bildfelder ? je drei Nischen in drei Reihen ? aufgeteilt. Die drei Nischen der mittleren Reihe sind im Verhältnis zu den restlichen sechs etwa doppelt so hoch zeigen je einen Apostel unter einem gotischen Bogen. In der linken Nische erscheint in Seitenansicht, zur mittleren Nische hingewandt, bärtig und mit schulterlangem Haupthaar - Judas Thaddäus. Er trägt ein langes, faltenreiches Gewand und ist nimbiert. Seine linke Hand hält die Keule, welche bis zur linken unteren Ecke der Nische reicht und am Ende zweigeteilt ist. In der mittleren Nische steht Petrus, bärtig und mit hoher, kahler Stirn, frontal zum Betrachter gewandt. Auch er trägt ein langes faltenreichen Kleid und ist nimbiert. Seine rechte Hand hält aufrecht den Kreuzstab, seine linke dicht am Körper den Schlüssel mit rhombenförmiger Reide und nach außen gerichteten Bart. In der rechten Nische, leicht zur Mitte gedreht, steht Matthäus. Auch er ist ähnlich den beiden anderen Apostel bekleidet, sein Bart und sein Haar ist aber etwas kürzer. Die rechte hält aufrecht eine Hellebarde, die linke dicht am Körper ein Buch. Die Bildfelder in der Reihe über den Aposteln zeigen drei Reliquiare: ein Handreliquiar unter einem Dreiecksgiebel (über Judas Thaddäus), ein Kruzifix unter einem Rundbogen (über Petrus) und eine Monstranz unter einem Dreiecksgiebel mit gotischem Maßwerk (über Matthäus). (Nach van Beuningen a.a.O. S. 96 steht Matthäus in der Mitte und Petrus ganz rechts - dies aufgrund der Attribute aber eher unwahrscheinlich) Die untere Reihe enthält in der linken und rechten Nische unter einem doppelten Rundbogen mit Perlstabverzierung je ein perspektivisch dem Zentrum zugewandtem Kastenschrein. In der mittleren Nische erscheint der Reichsadler mit gespreizten Flügel und Klauen, der Kopf zur Rechten gedreht. Sein Schweif ragt in die Standleiste hinein und teilt die Inschrift.
Anmerkung:
Abb. Umzeichnung von C. Brumme.
Zustand:
Sehr gut
Bibliographie
Literatur:
VAN BEUNINGEN, H.J.E. van und KOLDEWEIJ, Adrianus Maria, Heilig en profaan. 1000 laatmiddeleeuwse insignes uit de collectie H.J.E. van Beuningen, 1993, Cothen, S. 96-97 mit Abb. 34 und S. 180 mit Abb. 289