Aachen, Marienstift, gefunden in Roßbach
Allgemein
Objekttyp:
Pilgerzeichen
Formtyp:
Gitterguß, dreikreisig von zwei Türmen flankiert, mit Mittelgiebel und vier Ösen (Aachen, Typus A, kleine Form nach Köster mit thronender Madonna im unteren und Christuskopf im oberen Kreis)
Fundort:
Roßbach
Wallfahrtsort:
Aachen
Schlagworte:
Aachener Heiltumsweisung
Vera Ikon
Maria
Gießer:
Datierung:
1450
Technische Daten:
Höhe 105 mm, (Durchmesser der Kreise u. 57 mm, m. 22 mm, o. 35 mm)
Überlieferungsart:
Glockenabguß
Zitierlink:
https://www.pilgerzeichen.de/item/2041dbd8-c348-4ceb-b252-2932fb5cbc2a
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Beschreibung
Darstellung:
In der unteren Hälfte des unteren Kreises sitzt die gekrönte, nimbierte Gottesmutter auf einem einfachen Thron, der Jesusknabe - bekleidet und bekrönt - steht neben ihr. Er hat den Arm auf ihre Schulter gelegt. Sie wird flankiert von zwei aufrecht stehenden, im Profil abgebildeten Gestalten, die über dem Haupt der Madonna das Marienkleid straff ausgebreitet zur Schau stellen, indem sie ihn jeder an einem Ärmel und am unteren Saum halten. Die Arme der Figuren fehlen hier. Der Rock ist weiterhin mittels zweier am runden Halsausschnitt befestigter Bänder an dem unmittelbar darüber befindlichen Rand des kleinen Mittelkreises aufgehängt. Alle Figuren sehen den Betrachter frontal an. Der obere Kreis zeigt einen Christuskopf mit doppelt gerahmten Kreuznimbus. Der mittlere Kreis ist leer, an ihm sind die sechs kleinen Zungen zu sehen, die zur Befestigung der Hinterlegung dienten. Die Türmchen haben eine - durch ein Querstrebe angedeutete - Geschossteilung. An der Unterseite des oberen Kreises befinden sich zwei kleine nasenförmige Ösen.
Anmerkung:
Auf der Glocke befinden sich außerdem ein Pilgerzeichen von Thann und eines aus Einsiedeln, daneben zwei unbekannten Herkunftsortes: ein Marien- und ein Katharinenzeichen.
Zustand:
Ösen und bekrönende Kreuze fehlen, unterer Kreis leicht beschädigt.
Bibliographie
Literatur:
Köster, Kurt, Gutenberg in Straßburg, 1973, Mainz, S. 52ff. mit Abb. 13
Köster, Kurt, Meister Tilman von Hachenburg. Studien zum Werk eines mittelrheinischen Glockengießers des 15. Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung der als Glockenzier verwendeten Pilger- und Wallfahrtszeichen, 1957, S. 62f. und Tafel X dor Abb. 56, Jahrbuch der hessischen kirchengeschichtlichen Vereinigung 8
Köster, Kurt, Mittelalterliche Pilgerzeichen und Wallfahrtsdevotionalien, 1972, Köln, S. 150 mit Abb. 5
Köster, Kurt, Gutenbergs Aachener Heitumsspiegel, 1956, Freiburg i.Br., S. 292 mit Abb. 2, FS Horst Kliemann: Das Werck der Bucher. Von der Wirksamkeit des Buches in Vergangenheit und Gegenwart, hrg. von Fritz Hodeige
Rong, Peter, Mittelalterliche Aachener Pilgerzeichen aus der Zeit des 14. Bis 16. Jahrhunderts, 2000, Aachen, S. 130f mit Abb. 56