Prag, Fronleichnamskapelle, Heiltumsweisung auf dem Viehmarkt, gefunden in Prag
Allgemein
Objekttyp:
Pilgerzeichen
Formtyp:
Gitterguß, hochrechteckig, halbrundabschließend mit vier Ösen
Wallfahrtsort:
Prag
Fundort:
Prag
Schlagworte:
Reichsreliquien
Datierung:
1400
Material:
Blei-Zinn
Technische Daten:
etwa 61 mm hoch
Überlieferungsart:
Original
Zitierlink:
https://www.pilgerzeichen.de/item/f46491ad-6368-4f66-9cc2-59aed184ceba
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Beschreibung
Sammlung:
Prag, Sammlung des Nationalmuseums, Inv. Nr H 2369
Darstellung:
Das Bildfeld ist durch ein großes, einfaches Kreuz in vier Felder unterteilt, wobei die beiden kleineren, viertelkreisförmigen Felder lediglich durch einen gotischen Bogen, der über dem Querbalken des lateinischen Kreuzes die ganze Breite des Bildfeldes einnimmt, bestimmt sind. Unter dem Querbalken zwei hochrechteckige Felder in dem (heraldisch) linken steht der hl. Petrus mit bärtigem Antlitz und in bischöflichem Gewand mit päpstlicher Taira. Er hält in der rechten Hand ein, mit der Rahmenarchitektur verbundenes, mannshohes Kreuz und in der Linken einen großen gotischen Schlüssel, dessen Bart an die Nischentrennung (Längsbalken des Kreuzes) stößt. In der anderen Nische steht Kaiser Karl IV. ebenfalls bärtig, mit kaiserlicher Krone und im weiten faltenreichen Mantel. Er ist halb nach rechts gewendet, den linke Arm hält er vor den Körper, so das die Reichslanze (Lanze des hl. Longinus), welche er senkrecht in der linken Hand hält, gegenüber dem Petrusschlüssel an dem Längsbalken des Kreuzes positioniert ist. Die beiden Heiligen sehen aus dem Bild heraus. Unter der Szene ist durch einen Steg ein Querfeld abgeteilt. Drei Wappen sind darin zu sehen. Unter dem hl. Petrus das Wappen des hl. Stuhls (oder des Kapitels von Vysehrad) mit den gekreuzten Schlüsseln, in der Mitte das Wappen mit Reichsadler und ganz rechts - unter Karl IV. - das Wappen des böhmischen Königreiches, der doppelschwänzige Löwe. Eingepasst ist die ganze Komposition in eine hochrechteckige Rahmenarchitektur, die oben in einem halbrunden, krabbenverzierten Bogen abschließt, an dessen höchstem Punkt vermutlich ein Giebelkreuz stand..
Anmerkung:
Im Gegensatz zur älteren Literatur habe Brumme/Hrdina/Kühne zeigen können, dass es sich bei dem Zeichen um eine unter König Wenzel wohl für das Stift am Vyšehrad hergestelltes Produkt handelt.,
Zustand:
Drei Ösen und der oberste Teil des Giebels fehlen.
Bibliographie
Literatur zu den Pilgerzeichen:
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:
K nálezum stredovekých poutních odznaku v ceských zemích [Zu den mittelalterlichen Pilgerzeichenfunden aus den böhmischen Ländern],
in: Archæologia historica 23,
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:
K ceským stredovekým poutním odznakum [Einiges zu den böhmischen mittelalterlichen Pilgerzeichen],
in: Casopis národního Muzea - rada historická, 157 (3-4),
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Studie k pocátkum umení krásného slohu v Cechách [Studie zu den Anfängen des "schönen Stils" in Böhmen],
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in: Das Münster 16, Heft 3/4,
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Imperium und Sacerdotium. Zur Inhaltsdeutung der sog. Morgan-Täfelchen,
in: Umeni 26,
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O Felix Lancea. Beiträge zum Fest der heiligen Lanze und der Nägel,
in: Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken 92,
1984/1985,
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Ein Prager Pilgerzeichen ? der einzige Zeuge,
in: Wallfahrten in der europäischen Kultur/Pilgrimage in European Culture, Tagungsband Pribram 26.-29. Mai 2004 = Europäische Wallfahrtsstudien 1,
hg. von Hartmut Kühne und Danial Dolezal (Hrsg.),
Frankfurt, 2006,
S. 271-276
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Ein Prager Pilgerzeichen ? der einzige Zeuge,
in: Wallfahrten in der europäischen Kultur/Pilgrimage in European Culture, Tagungsband Pribram 26.-29. Mai 2004 = Europäische Wallfahrtsstudien 1,
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in: Wallfahrten in der europäischen Kultur/Pilgrimage in European Culture, Tagungsband Pribram 26.-29. Mai 2004 = Europäische Wallfahrtsstudien 1,
hg. von Hartmut Kühne und Danial Dolezal (Hrsg.),
Frankfurt, 2006,
S. 253-270
Jan Hrdina, Carina Brumme und Hartmut Kühne More Pragense? Die Prager Pilgerzeichen, die Jubiläumsnachfeiern 1393-1397 und die Pilgerzeichen mit Wappen am Ausgang des Mittelalters
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