Aachen, Marienstift, gefunden in Leutesdorf
Allgemein
Objekttyp:
Pilgerzeichen
Formtyp:
Gitterguß, dreikreisig von zwei Türmen flankiert, mit Mittelgiebel und vier Ösen (Aachen, Typus B, große Form, Variante II nach Köster - mit Beweinung Christi im unteren Kreis)
Fundort:
Leutesdorf
Wallfahrtsort:
Aachen
Schlagworte:
Aachener Heiltumsweisung
Beweinung Christi
Gießer:
Datierung:
1478
Technische Daten:
Höhe mit Kreuz 169 mm, (Dm. der Kreise u. 87 mm, m. 30 mm, o. 52 mm)
Überlieferungsart:
Glockenabguß
Zitierlink:
https://www.pilgerzeichen.de/item/851e1c19-7735-4abd-add5-4e4fe51814f9
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Beschreibung
Darstellung:
Der untere Kreis zeigt die vierfigurige Beweinung Christi. Der Korpus Christi ruht nach vorn gedreht in waagerechter Lage auf dem Schoße Mariens, das in die Körperachse einbezogene Haupt mit Strickkrone auf den Knien des zu ihrer Rechten sitzenden Johannes. Das Antlitz des Heilands ist nach vorn gedreht, die Rippen treten stark hervor, der rechte Arm liegt dicht am Körper, die Unterschenkel sind schroff senkrecht abgewinkelt, die Füße stehen auf der Umrandung. Maria - in Kopftuch und langem faltenreichen Gewandt, den Kopf nach links geneigt - hält mit den vor der Brust gekreuzten Händen die Linke des Gekreuzigten. Zu ihrer Linken kauert in der gleichen Tracht Maria Magdalena, in der mantelverhüllten Linken ein Salbgefäß haltend auf welches die rechte des Heilands weist. Alle Figuren tragen einen Scheibennimbus. Der oberer Kreis zeigt das - über den Stab hängende, in sieben bauschige Falten abfallende - Marienkleid, das mit zwei doppelten Bändern am oberen Kreisrand befestigt ist. Zwei flankierende Kleriker stellen es zur Schau, indem sie es jeder an einem Ärmel und am unteren Saum halten. Das Gewebe ist durch deutliche Straminmusterung angedeutet. Vom unteren Saum des Rockes zum oberen Rand des leeren Mittelkreises führt eine kleine Gussbrücke. Der Mittekreis ist im Guß ganz ausgefallen. Die Türmchen sind durch waagerechte Balken in zwei Geschosse unterteilt. Die beiden Türmchen als auch der Mittelgiebel tragen hohe gotische Kleeblattkreuze (Kreuz 19 mm hoch). Der leere Mittelkreis zeigt die Ansatzstellen der vier Haltezungen.
Anmerkung:
Die Glocke zeigt weiterhin ein Pilgerzeichen von Neuss.Abb. nach Köster a.a.O.
Zustand:
Vollständiger aber undeutlicher Abguß, Ösen fehlen.
Bibliographie
Literatur:
Köster, Kurt, Meister Tilman von Hachenburg. Studien zum Werk eines mittelrheinischen Glockengießers des 15. Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung der als Glockenzier verwendeten Pilger- und Wallfahrtszeichen, 1957, S. 65 und Tafel I dort Abb. 1, Jahrbuch der hessischen kirchengeschichtlichen Vereinigung 8
Rong, Peter, Mittelalterliche Aachener Pilgerzeichen aus der Zeit des 14. Bis 16. Jahrhunderts, 2000, Aachen, S. 148 f. mit Abb. 65