Aachen, Marienstift, gefunden in Niederburg
Allgemein
Objekttyp:
Pilgerzeichen
Formtyp:
Gitterguß, dreikreisig von zwei Türmen flankiert, mit Mittelgiebel und vier Ösen (Aachen, Typus B, große Form, Variante I nach Köster - mit Beweinung Christi im unteren Kreis)
Fundort:
Niederburg
Wallfahrtsort:
Aachen
Schlagworte:
Aachener Heiltumsweisung
Beweinung Christi
Gießer:
Datierung:
1477
Technische Daten:
Höhe 145 mm, (Durchmesser der Kreise u. 87 mm, m. 30 mm, o. 50 mm)
Überlieferungsart:
Glockenabguß
Zitierlink:
https://www.pilgerzeichen.de/item/73bf0b59-90c8-4108-a629-b2e4baf6aee4
in die Zwischenablage kopieren
Beschreibung
Sammlung:
Niederburg I
Darstellung:
Der untere Kreis zeigt die vierfigurige Beweinung Christi. Der Korpus Christi ruht nach vorn gedreht in leichter Schräglage auf dem Schoße Mariens, das in die Körperachse einbezogene Haupt mit Strickkrone auf den Knien des zu ihrer Rechten sitzenden Johannes. Das Antlitz des Heilands ist nach vorn gedreht, die Rippen treten stark hervor, der rechte Arm liegt dicht am Körper, die Unterschenkel sind leicht nach innen gezogen, die Füße stehen auf der Umrandung. Maria - in Kopftuch und langem faltenreichen Gewand, den Kopf nach links geneigt - hält mit den vor der Brust gekreuzten Händen die Linke des Gekreuzigten. Zu ihrer Linken kauert in der gleichen Tracht Maria Magdalena, in der mantelverhüllten Linken ein Salbgefäß haltend auf welches die Rechte des Heilands weist. Alle Figuren tragen einen Scheibennimbus. Der oberer Kreis zeigt das - über den Stab hängende in sieben Falten abfallende - Marienkleid, das mit zwei doppelten Bändern am oberen Kreisrand befestigt ist. Zwei flankierende Kleriker stellen es zur Schau, indem sie es jeder an einem Ärmel und am unteren Saum halten. Das Gewebe ist durch diagonale Schraffur angedeutet. Vom unteren Saum des Rockes zum oberen Rand des leeren Mittelkreises führt eine kleine Gussbrücke. Der Mittekreis ist leer..
Anmerkung:
Die Glocke zeigt weiterhin den nicht bestimmten Flachguß einer Halbfigur - Muttergottes mit Kind.
Zustand:
Ohne Kreuze und Mittelgiebel, Ösen nur in Ansätzen vorhanden.
Bibliographie
Literatur:
Köster, Kurt, Meister Tilman von Hachenburg. Studien zum Werk eines mittelrheinischen Glockengießers des 15. Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung der als Glockenzier verwendeten Pilger- und Wallfahrtszeichen, 1957, S. 64f. und Tafel XIV dort Abb. 69, Jahrbuch der hessischen kirchengeschichtlichen Vereinigung 8
Rong, Peter, Mittelalterliche Aachener Pilgerzeichen aus der Zeit des 14. Bis 16. Jahrhunderts, 2000, Aachen, S. 146 f. mit Abb. 64