Aachen, Marienstift, gefunden in Heidesheim
Allgemein
Objekttyp:
Pilgerzeichen
Formtyp:
Gitterguß, dreikreisig von zwei Türmen flankiert, mit Mittelgiebel und vier Ösen (Aachen, Typus B, große Form, Variante III nach Köster - mit Beweinung Christi im unteren Kreis)
Fundort:
Heidesheim
Wallfahrtsort:
Aachen
Schlagworte:
Aachener Heiltumsweisung
Beweinung Christi
Datierung:
1482
Technische Daten:
Höhe mit Kreuz 165 mm, (Dm. der Kreise u. 87 mm, m. 30 mm, o. 50 mm)
Überlieferungsart:
Glockenabguß
Zitierlink:
https://www.pilgerzeichen.de/item/717fb163-4f38-4eb1-af2f-1e047f6591af
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Beschreibung
Sammlung:
Heidesheim I
Darstellung:
Der untere Kreis zeigt die vierfigurige Beweinung Christi. Der Korpus Christi ruht nach vorn gedreht in waagerechter Lage auf dem Schoße Mariens, Das Haupt liegt etwas höher als waagerrecht mit Strickkrone auf den Knien des zu ihrer Rechten sitzenden Johannes. Dieser beugt sein Gesicht tief auf das des Heilandes herab. Das Antlitz des Heilands ist nach vorn gedreht und trägt einen an den Wangen ansetzenden zweizipfeligen Bart, die Rippen treten stark hervor, der rechte Arm liegt dicht am Körper, die Unterschenkel sind schroff senkrecht abgewinkelt, die Füße stehen auf der Umrandung. Maria - in Kopftuch und langem faltenreichen Gewand, den Kopf nach links geneigt - hält mit den vor der Brust gekreuzten Händen die Linke des Gekreuzigten. Zu ihrer Linken kauert in der gleichen Tracht Maria Magdalena, in der mantelverhüllten Linken ein Salbgefäß haltend auf welches die rechte des Heilands weist. Alle Figuren tragen einen Scheibennimbus. Der oberer Kreis zeigt das - über den Stab hängende, in sieben bauschige Falten abfallende - Marienkleid, das mit zwei doppelten Bändern am oberen Kreisrand befestigt ist. Zwei flankierende Kleriker stellen es zur Schau, indem sie es jeder an einem Ärmel und am unteren Saum halten. Das Gewebe ist durch deutliche Straminmusterung angedeutet. Vom unteren Saum des Rockes zum oberen Rand des leeren Mittelkreises führt eine kleine Gussbrücke in Kleeblattform. Die Türmchen sind durch waagerechte Balken in zwei Geschosse unterteilt. Die beiden Türmchen als auch der Mittelgiebel tragen hohe gotische Kleeblattkreuze (Kreuz 16 mm hoch).
Anmerkung:
Abguß identisch mit Heidesheim II. Abb. nach Köster a.a.O.
Zustand:
Vollständiger Abguß, die zwei rechten Ösen erhalten.
Bibliographie
Literatur:
Köster, Kurt, Meister Tilman von Hachenburg. Studien zum Werk eines mittelrheinischen Glockengießers des 15. Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung der als Glockenzier verwendeten Pilger- und Wallfahrtszeichen, 1957, S. 65f.und Tafel XIII dort Abb. 68, Jahrbuch der hessischen kirchengeschichtlichen Vereinigung 8
Rong, Peter, Mittelalterliche Aachener Pilgerzeichen aus der Zeit des 14. Bis 16. Jahrhunderts, 2000, Aachen, S. 154 f. mit Abb. 68