Aachen, Marienstift, gefunden in Breithardt
Allgemein
Objekttyp:
Pilgerzeichen
Formtyp:
Gitterguß, dreikreisig von zwei Türmen flankiert, mit Mittelgiebel und vier Ösen (Aachen, Typus A, große Form nach Köster mit thronender Madonna mit Kind und Engeln im unteren Kreis)
Fundort:
Breithardt
Wallfahrtsort:
Aachen
Schlagworte:
Aachener Heiltumsweisung
Maria
Gießer:
Datierung:
1464
Technische Daten:
Höhe 158 mm, (Durchmesser der Kreise u. 87 mm, m. 29 mm, o. 51 mm)
Überlieferungsart:
Glockenabguß
Zitierlink:
https://www.pilgerzeichen.de/item/58bbff98-f595-43ca-986b-ba81d61315cc
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Beschreibung
Darstellung:
Im unteren Kreis in der Mitte sitzend und die volle Kreishöhe einnehmend, die Muttergottes im faltenreichen Gewand mit leicht geneigtem Haupt und hoher, reich ausgestalteter Krone. Ihre Rechte reicht dem auf ihrem Knie sitzenden, frontal dargestellten Kind einen Apfel. Beide Häupter umgibt je ein doppelt gerahmter Scheibennimbus. Der Nimbus Mariä zeigt auf dem Scheibengrund ein strahlenförmiges Muster, der des Jesuskindes ein straminartiges. Zu beiden Seiten dem Rund der Scheibenfassung eingefügt steht je ein Engel, die Flügel füllen den Raum neben dem nimbierten Haupt der Gottesmutter fast vollständig aus. Der rechte Engel hält ein Lilienzepter, der linke den Reichsapfel. Der oberer Kreis zeigt das - über den Stab hängende, in drei starken Falten bauschig abfallende - Marienkleid, das mit zwei Bändern am oberen Kreisrand befestigt ist. Zwei flankierende Kleriker stellen es zur Schau, indem sie es jeder an einem Ärmel und am unteren Saum halten.
Vom unteren Saum des Rockes zum oberen Rand des leeren Mittelkreises führt eine kleine Gussbrücke.
Geschoßtrennung und Maßwerk der Türmchen und Giebel sind kaum zu erkennen. Die spitzen Türme und der kleine mittlere Giebel auf dem oberen Kreis tragen 15 mm bzw.10 mm hohe gotische Kleeblattkreuze.
Vom unteren Saum des Rockes zum oberen Rand des leeren Mittelkreises führt eine kleine Gussbrücke.
Geschoßtrennung und Maßwerk der Türmchen und Giebel sind kaum zu erkennen. Die spitzen Türme und der kleine mittlere Giebel auf dem oberen Kreis tragen 15 mm bzw.10 mm hohe gotische Kleeblattkreuze.
Zustand:
Ösen und Haltezungen des Mittelkreises fehlen, undeutlich.
Bibliographie
Literatur:
Köster, Kurt, Meister Tilman von Hachenburg. Studien zum Werk eines mittelrheinischen Glockengießers des 15. Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung der als Glockenzier verwendeten Pilger- und Wallfahrtszeichen, 1957, S. 63f. und Tafel XV dort Abb. 70, Jahrbuch der hessischen kirchengeschichtlichen Vereinigung 8
Köster, Kurt, Mittelalterliche Pilgerzeichen und Wallfahrtsdevotionalien, 1972, Köln, S. 151
Köster, Kurt, Gutenberg in Straßburg, 1973, Mainz, S. 52ff. mit Abb.12
Köster, Kurt, Gutenbergs Aachener Heitumsspiegel, 1956, Freiburg i.Br., S. 292 mit Abb.1, FS Horst Kliemann: Das Werck der Bucher. Von der Wirksamkeit des Buches in Vergangenheit und Gegenwart, hrg. von Fritz Hodeige
Rong, Peter, Mittelalterliche Aachener Pilgerzeichen aus der Zeit des 14. Bis 16. Jahrhunderts, 2000, Aachen, S. 138f. mit Abb. 60