Aachen, Marienstift, gefunden in Lierschied
Allgemein
Objekttyp:
Pilgerzeichen
Formtyp:
Gitterguß, dreikreisig von zwei Türmen flankiert, mit Mittelgiebel und vier Ösen (Aachen, Typus B, mittelgroße Form, Variante III nach Köster - mit Beweinung Christi im unteren Kreis)
Fundort:
Lierschied
Wallfahrtsort:
Aachen
Schlagworte:
Aachener Heiltumsweisung
Beweinung Christi
Gießer:
Datierung:
1479
Technische Daten:
Höhe mit Kreuz 125 mm, (Dm. der Kreise u. 65 mm, m. 20 mm, o. 37 mm)
Überlieferungsart:
Glockenabguß
Zitierlink:
https://www.pilgerzeichen.de/item/3c16d187-f311-44c7-af1b-338f82a1f9ef
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Beschreibung
Darstellung:
Das Bildfeld im unteren Kreis, eingefasst in vier Linien, (Außenkante, Perlleiste, eine stärkere und eine schwächerer Zierkante) zeigt die vierfigurige Beweinung Christi. Der Körper Christi ruht nach vorn gedreht in Horizontallage auf dem Schoße Mariens, das Haupt mit Strickkrone ist nach unten abgeknickt. Das Haupt liegt auf den Knien des zur Rechten Mariens sitzenden Johannes. Das Antlitz des Heilands ist nach oben gedreht, die Rippen treten hervor, der rechte Arm liegt dicht am Körper, die Unterschenkel fallen rechtwinkelig ab. Maria - mit Kopftuch und in langem faltenreichen Gewand- hält mit den vor der Brust gekreuzten Händen die Linke des Gekreuzigten. Zu ihrer Linken kauert in der gleichen Tracht Maria Magdalena. Alle Figuren tragen einen Scheibennimbus. Zwischen den Nimben der Figuren zeigt der straminartig gemusterte Hintergrund, dass die Vorlage hier nicht durchbrochen gearbeitet war. Im oberen Kreis, umrandet von einer Perlschnur und einer einfachen Zierleiste - das über den Stab hängende und gerade, in vier Längsfalten herabfallende Marienkleid. Zwischen den beiden mittleren Falten erscheint eine Art Knopf. Zwei flankierende Kleriker stellen das Gewand zur Schau, indem sie es jeder an einem Ärmel und am unteren Saum halten. Vom unteren Saum des Rockes zum oberen Rand des Mittelkreises führt eine kleine, gabelförmige Gussbrücke. Die Geschosstrennung der Türmchen ist durch schräge Doppelbalken angedeutet. Die gotischen Kreuze auf den Türmchen und dem Mittelgiebel sind 13 mm groß.
Anmerkung:
Abb. nach Köster a.a.O.
Zustand:
Guter Abguß, drei Ösen erhalten.
Bibliographie
Literatur:
Köster, Kurt, Meister Tilman von Hachenburg. Studien zum Werk eines mittelrheinischen Glockengießers des 15. Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung der als Glockenzier verwendeten Pilger- und Wallfahrtszeichen, 1957, S. 67f. und Tafel XVI dort Abb. 71, Jahrbuch der hessischen kirchengeschichtlichen Vereinigung 8
Rong, Peter, Mittelalterliche Aachener Pilgerzeichen aus der Zeit des 14. Bis 16. Jahrhunderts, 2000, Aachen, S. 150 f. mit Abb. 66