Köln, Heilige Drei Könige, gefunden in London
Allgemein
Objekttyp:
Pilgerzeichen
Formtyp:
Gitterguß, Spiegelzeichen, rund mit dreiteiliger, Turmarchitektur, 4 Ösen (Typus C III c nach Haasis- Berner/Poettgen.)
Fundort:
London
Wallfahrtsort:
Köln
Schlagworte:
Hl. Drei Könige
Datierung:
1450
Material:
Blei
Zinn
Technische Daten:
Höhe 112 mm
Überlieferungsart:
Original
Zitierlink:
https://www.pilgerzeichen.de/item/08229ea7-4434-461c-9c9a-77f803e7d2cc
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Beschreibung
Sammlung:
Museum of London Inv. 94.102
Darstellung:
Im kreisrunden, von Doppellinie gerahmten Bildfeld sind die Heiligen Drei Könige als Reiter dargestellt. Sie reiten hintereinander - von links nach rechts - auf prächtig aufgezäumten Pferden, mit überlangen Beinen, die den Tieren etwas Kamelartiges geben. Über dem ersten Reiter erscheint, am Rahmen befestigt, sechsstrahlig der Bethlehemstern. Sein Gesicht ist dem Betrachter zugewandt, auf dem Haupt trägt er eine Krone. Von den zwei anderen Reitern sind nur noch die Pferde übrig. Der obere Teil des Hauptes des hintersten Königs hat sich oben am Bildrahmen erhalten. Die Tiere stehen auf einem Horizontalbalken auf. Dieser ist mit sieben Blumenköpfen geschmückt, die sich aus je wieder sieben Punkten zusammensetzen. Das darunter entstehende Kreissegment ist durch fünf, recht unregelmäßig angeordnete, Baluster, die mittig eine Verdickung in Form zweier angesetzter Dreiecke haben, unterteilt. Die Säulen beginnen am Rahmen und stützen oben den Horizontalbalken.Über dem Bildfeld baut sich einer große Turmarchitektur auf. Der mittlere, größte Turm ist unterteilt in zwei Arkaden mit Dreipassbögen, die Pfeiler dieser Arkaden stehen einzeln. Darüber ist der Giebel in Form eines Vierpasses gestaltet. Im unteren Bereich dieses Turmes, an den Bildrahmen grenzend, erscheint ein rundes, leeres Spiegelfeld. Im rechten Turm ist die thronende Muttergottes mit dem stehenden Jesuskind auf dem Schoß zu erkennen. Eine nicht zu identifizierende, unvollständige Figur steht im linken Turm. Die Dächer der drei Türme sind mit Krabben, Giebelkreuzen und Fialtürmchen verziert, teilweise sind diese Verzierungen weggebrochen. Ein dünnes Metallplättchen, dessen Reste noch im Bereich des Supodaneums und der Reiter erkennbar sind, bedeckte einmal die ganze Rückseite.
Anmerkung:
Abb. nach Spencer a.a.O.
Zustand:
Defekte im Bildbereich, 4 Ösen erhalten
Bibliographie
Literatur:
Haasis-Berner, Andreas; Poettgen, Jörg, Die Mittelalterlichen Pilgerzeichen der Heiligen drei Könige ein Beitrag von Archäologie und Campanologie zur Erforschung der Wallfahrt nach Köln, 2002, Bonn, S. 195
SPENCER, Brian W., Pilgrim Souvenirs and Secular Badges, 1998, London, S. 265 mit Abb. 258a